Stadtgeschichte
"Unser Ort Rötha ist ein Vasallenstädtchen ohne Tore und Mauern im Süden von Leipzig.“
Rötha entstand als eine straßenmarktartige Stadtanlage am rechten Ufer der Pleiße und an der alten Handelsstraße von Altenburg nach Leipzig. Sie wurde erstmals im Jahr 1127 urkundlich erwähnt. Landwirtschaft und Rittergut prägten die Stadt jahrhundertelang, bis im 19. Jahrhundert Kürschnerhandwerk und Obstverwertung zu wichtigen Erwerbszweigen wurden. Die Obstplantagen erwirtschafteten den Kammerherrn überreichen Obstsegen und so wurde 1883 das Gründungsjahr der Röthaer Großkelterei. Viele Jahrzehnte zeugte die Obstweinschänke vom Ruf Röthas als Gartenstadt. Der Braunkohleabbau und die zunehmende Luftverschmutzung der Industrie beendeten diese Epoche jedoch.
Heute hat Rötha seine Bestimmung als Wohnstandort gefunden. Günstige Verkehrsanbindungen nach Leipzig, Borna und Chemnitz konnten viele junge Menschen nach Rötha ziehen.
Die Stadt birgt in ihren Mauern zwei Kirchen. Unweit des Marktes bestimmt die Georgenkirche mit ihrem barocken Turmabschluss im Altstadtbereich die Stadtsilhouette. Die gegenwärtig als Gottesackerkirche genutzte Marienkirche ist einst auf der Flur des Dörfchens Theka errichtet worden. Der damalige Kirchenpatron, Christian August Freiherr von Friesen, bescherte beiden Kirchen die bis heute weltberühmten Orgeln des Orgelbaumeisters Gottfried Silbermann. Erfreulicherweise ist das Interesse an Orgelführungen und -besichtigungen ungebrochen.
Am südlichen Stadtrand befindet sich der Stausee, der etwa 275 000 m3 Wasser der Pleiße sammelt. Der Schlosspark liegt am westlichen Stadtrand und sein Hauptweg führt direkt von der Böhlener Straße bis zum Standort des ehemaligen Schlosses und geht dann in den Auenwald über. Ein Schlossteich und mehr als hundert Jahre alte Bäume laden zum Verweilen ein. Im Heimatmuseum der Stadt erahnt man den Hauch der Weltgeschichte, als das Schloss derer von Friesen im Oktober 1813 zum Hauptquartier der Verbündeten gegen Napoleon auserkoren wurde und Kaiser und Könige hier ein und aus gingen.
Viele örtliche Vereine gestalten und bereichern durch ihre Veranstaltungen das kulturelle Leben in der Stadt. Etabliert haben sich das Maibaumsetzen, das Fußballfest der guten Tat, das Piratenfest und der Weihnachtsmarkt Anfang Dezember. Im Herbst finden das Lichterfest, das Obstweinfest und der Sportlerball des Röthaer SV statt. Der Karnevalsumzug am Sonntag vor Rosenmontag lockt immer mehr Gäste, nicht zu vergessen das Feuerwehrfest sowie das Heimatvereinsfest im Oktober.
In das Gebäude der Mittelschule zogen nach deren Schließung die Grundschule und der Schulhort ein. Der Kindergarten befindet sich in der Thekastraße und bildet mit dem komplett umgebauten und neu gestalteten Krippenbereich im altehrwürdigen Amtsgerichtsgebäude eine komplexe Verbindung vom Eintritt eines Kindes in die Kita bis zum Besuch der Grundschule, welche zusätzlich durch die Umverlegung der Bibliothek in das nunmehr umgenutzte Mehrgenerationenhaus in der Straße der Jugend ergänzt wird. Dieses wird außerdem regelmäßig für Seniorennachmittage der Arbeiterwohlfahrt sowie verschiedene Kreativkurse genutzt.
Weitere Anziehungspunkte sind das Volkshaus, der Wasserturm und das Schützenhaus. Rötha unterhält eine enge Städtepartnerschaft mit der Stadt Murrhardt in Baden-Württemberg.
Amtsblatt Nr. 14 vom 13.12.2024
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