Der Wasserturm
Hier arbeiten wir gerade für Sie dran!
Röthas Wahrzeichen runderneuert
Anderthalb Jahre Warten hat sich gelohnt – Wasserturm erstrahlt in neuem Glanz
Der Wasserturm in Rötha ist fester Bestandteil im nördlichen Versorgungsgebiet des ZBL-Trinkwassernetzes. Um dies auch für die Zukunft abzusichern, war nicht nur eine bauliche Sanierung erforderlich, sondern auch die Erneuerung der technischen Anlagen.
Der Originalpreis des Wasserturms in Rötha lag bei rund 74.000 Reichsmark. Das war im Jahr 1913, als das 35,1 m hohe Bauwerk in Stahlbetontechnologie und mit einer Klinkerfassade errichtet wurde. 105 Jahre später hat sich einiges bei den Baupreisen getan. Rund 1,2 Mio. Euro und insgesamt anderthalb Jahre Bauzeit waren nötig, um das weithin sichtbare Wahrzeichen der Stadt zu sanieren.
Das Warten hat sich durchaus gelohnt! Der Turm hat sich herausgeputzt, wobei man viele Neuerungen von außen gar nicht sieht. So wurde der innere Hochbehälter abgerissen und komplett neu gebaut. Auch die Druckerhöhungsanlage, Elektroinstallationen, Fernwirk-und Blitzschutzanlagen sowie Fenster, Türen und Dach sind nun auf dem neuesten Stand. Besonders viel Mühe hat man sich mit der Erneuerung der Zinkblechabdeckung gegeben. Davon kann sich jeder überzeugen, der bei schönem Wetter die silbrigen Reflexionen des sich im Winde drehenden Wetterritters beobachtet.
Für den Austausch von beschädigten Steinen waren Sonderanfertigungen nötig, damit das Gebäude nach denkmalschutzrechtlichen Vorgaben saniert werden konnte. Doch nicht nur der Wasserturm selbst, auch das umliegende Gelände wurde baulich überarbeitet. Im Eingangsbereich liegt neues Granitpflaster. Außerdem hat der Turm einen mit Tiefbord eingefassten.
Rieselstreifen von 70 cm erhalten, damit die Ameisenlöwen – eine hier ansässige Insektenart – den Weg zurück in ihre alte Heimat finden. Unter dem Dach wurden Einflugmöglichkeiten für Vögel geschaffen, die sich dort nun neue Nistplätze erobern können – ungestört und mit unschlagbarer Aussicht über die Stadt.
Borna/Blumroda. Trinkwasserkunden im Raum Rötha und Kitzscher und in Teilen der Stadt Borna können in absehbarer Zeit darauf hoffen, dass ihr Wasser weicher, also weniger kalkhaltig wird. Der Zweckverband für Wasser und Abwasser Bornaer Land (ZBL) wird voraussichtlich innerhalb von zwei Jahren mit dem Einbau einer Enthärtungsanlage in das Wasserwerk Kesselshain beginnen. Darauf verständigte sich die Verbandsversammlung am Dienstagabend bei der Lesung des Wirtschaftsplanes für die Jahre 2019 und 2020. Den stellte Uta Rein, kaufmännische Leiterin des ZBL, in zwei Varianten vor.
Einmal mit der ursprünglich geplanten Variante einer Enthärtungsanlage, die rund 720 000 Euro kostet, der allerdings immer noch die technische Zulassung seitens des Branchenverbandes fehlt. Hierbei handelt es sich um eine so genannte Membrananlage, bei der – stark verkürzt ausgedrückt – das Wasser durch eine dünne Haut gedrückt wird, die den Kalk zurückhält.
Bei der zweiten Variante wird Kalk mittels Ionenaustausch in einer chemischen Reaktion aus dem Wasser entfernt. Diese Anlage ist mit knapp drei Millionen Euro deutlich teurer. Fördermittel, wie vom ZBL erhofft, gibt es dafür nur in sehr begrenztem Umfang. Uta Rein sprach von 143 000 Euro. Die gibt es dafür, dass bei dem Verfahren Kohlenstoffdioxid verbraucht wird.
Dennoch präsentierte sie eine überraschende Rechnung: Schaut man sich Abschreibungen, Fördermitteln und der laufenden Betriebskosten an, die bei der teureren Anlage deutlich geringer seien, kostet der Kubikmeter Trinkwasser am Ende nahezu gleich viel. Das heißt: Egal, ob diese oder jene Anlage gebaut wird, der Preis je Kubikmeter Wasser würde um rund acht Cent teurer, rechnet Rein vor.
Deswegen und weil bei der günstigeren Anlage nach wie vor unklar ist, ob und wann sie gebaut werden kann, empfahl Verbandsvorsitzende Simone Luedtke, die Oberbürgermeisterin von Borna, den Wirtschaftsplan mit der Ionenaustauschanlage unter Dach und Fach zu bringen und auf der nächsten Verbandsversammlung zu beschließen. Widerspruch gab es gegen diesen Vorschlag nicht.
Wann genau die Anlage gebaut werden soll, sagte die Verbandsführung in der Sitzung nicht. Der größte Teil der Kosten wird in dem Zweijahresplan aber schon für 2019 vorgesehen. Hingegen wird erst im Oktober 2020 mit Betriebskosten für die Anlage gerechnet. Ein Hinweis darauf, dass sie dann arbeiten soll. Auf die Trinkwassergebühren hat die Enthärtung in diesem und im nächsten Jahr noch keinen Einfluss. Die hat der Verband bereits Ende vorigen Jahres für 2019 und 2020 festgelegt. Dabei blieb die Enthärtungsanlage noch außen vor.
Die ist in den kommenden beiden Jahren bei Weitem nicht die einzige Investition, die der ZBL plant. Dabei ist der Verband getrieben vom Investitionsdruck der Kommunen. Weil denen derzeit großzügige Fördermittel für Straßenbau zur Verfügung stehen, wird eifrig gebaut. Und der Verband ist gehalten, die Leitungen unter der Oberfläche immer gleich mit zu sanieren oder zu erneuern. Insgesamt plant der ZBL für dieses Jahr 50 Bauvorhaben für rund sieben Millionen Euro. Für nächstes Jahr stehen 43 Bauvorhaben im Entwurf des Wirtschaftsplans. In der Sparte Abwasser ist der ZBL nur für drei Kommunen zuständig. Dennoch sollen hier in den nächsten zwei Jahren rund fünf Millionen Euro investiert werden LVZ v. 24.01.2019 André Neumann Weiter auf Kommentar
Jetzt also doch. Nach langem Hin und Her werden Trinkwasserkunden des ZBL im so genannten östlichen Verbandsgebiet, also im Raum Rötha, Kitzscher und in Teilen der Stadt Borna, nun wohl doch in den Genuss weicheren Wassers kommen. Denn wie es aussieht, wird der Verband in einigen Wochen einen Zwei-Jahres-Wirtschaftsplan beschließen, in dem die Investitionen für den Einbau einer Enthärtungsanlage ins Wasserwerk Kesselshain vorgesehen sind.
Allerdings: So weit war man schon einmal. Schon im Wirtschaftsplan für 2017 und 2018 war die Investition aufgeschrieben. Damals viel weniger, weil der Verband eine andere, billigere Variante bauen wollte. Doch als man im ZBL nach monatelangem Streit, nach Widerspruch, Rechtsgutachten und Widerspruchsprüfung endlich so weit war, dass tatsächlich hätte gebaut werden können, offenbarte die Verbandsführung – zögerlich – die Erkenntnis, dass das gewählte Verfahren nicht gebaut werden darf, weil es keine technische Zulassung hat.
Jetzt soll es also die viel teurere Variante sein. Von der die Verbandsführung versichert, dass sie den Trinkwasserpreis nicht stärker belasten wird, als die billigere. Hoffentlich hat sich da niemand verrechnet.
Wenn nicht, könnte der jetzt eingeschlagene Weg durchaus bald – in knapp zwei Jahren – für Erleichterung in privaten Haushalten sorgen, wo Kalkränder, Verschleiß und Waschmittelverbrauch geringer werden könnten. Zudem nimmt der Plan möglicherweise etwas Druck aus dem Streit des ZBL mit dem Großverbraucher Sonnländer in Rötha, der weicheres Wasser für seine Saftproduktion benötigt. a.neumann LVZ v. 24.01.19
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